Am Wochenende hatten die Erfurter Wasserballer in der zweiten Wasserballliga Ost ein Kontrastprogramm auf dem Plan. Während es am Samstag gegen den Tabellenletzten SV Halle darum ging, die Distanz zu diesem zu vergrößern, hieß es am Sonntag gegen den Tabellenführer WU Magdeburg, möglichst Schadensbegrenzung zu erreichen. Um es vorweg zu nehmen: Der Erfurter SSC musste in beiden Spielen eine Niederlage hinnehmen. Doch die beiden Spiel konnten unterschiedlicher nicht sein. Am Samstagabend wurden die Gäste aus Halle/ Saale gleich mit zwei Stellungsfehlern in Front gebracht. So dauerte es bis zur Hälfte des ersten Viertels, ehe Lucas Hauser der 1:2-Anschlusstreffer gelingen konnte. Im zweiten Viertel konnten dann endlich die Gastgeber Oberhand gewinnen und Kapitän Florian Matzke markierte mit seinem Strafwurf das 3:2. Als Lorenz Hauser und Nico Brand auf 5:2 erhöhen konnten, machte sich auf der wieder gut gefüllten Zuschauertribüne Optimismus für einen überzeugenden Erfurter Erfolg breit. Doch drei Gästetreffer ließen die Spannung steigen, aber als Louis Georgi kurz vor der letzten Pause das 7:5 markierte, war der entscheidende Saisonsieg zum Greifen nahe. Was dann im letzten Viertel passierte, das war ganz einfach unerklärbar. Kein ESSC-Akteur konnte an die vorher gezeigten Leistungen anknüpfen, schon gar nicht an jene, die in diesem Jahr schon mehrfach gezeigt wurden. Der Hallenser Center sorgte für Erfurter Ausschlüsse und brachte so die Wende in das Spiel. Viel zu einfache Treffer wurden jetzt zugelassen und die Genauigkeit im Spiel der Gastgeber war dahin. So stand letztlich mit 10:12 (1:2; 4:2; 2:1; 3:7) eine unerwartete Niederlage ins Haus und das 3:7 im letzten Viertel war die überhaupt schwächste Darbietung der gesamten Saison. Am Sonntag gegen den Tabellenführer WU Magdeburg konnten die Trainer Gabor Gartai und Jörg König eine psychologisch wieder aufgebaute Mannschaft ins Wasser schicken. Die Gäste, die die beiden besten Ligatorschützen in ihrem Team haben, wurden aufopferungsvoll und mit massivem Einsatz regelrecht „bekämpft“. Ganz anders als am Vortag war jeder Erfurter Akteur mit voller Konzentration dabei, und das über fast das gesamte Spiel. Zwar konnten mehrfach Einzelaktionen des bulligen Centers der Magdeburger Willi Block (6 Tore) nicht verhindert werden, aber mit Beginn des zweiten Viertels konnten zwei Überzahlspiele und Alex Rajewskis Treffer erstmals den Ausgleich zum 6:6 besorgen. Das brachte regelrechte Unruhe in die Gästemannschaft und als zum Seitenwechsel ein 8:8 auf der Anzeigetafel stand, war das Publikum begeistert. Die routinierten Gäste kamen im dritten Viertel aber wieder zurück und markierten fünf Treffer nacheinander. Aber der Erfurter SSC steckte nicht auf und konnte mit 5:4 das letzte Viertel für sich entscheiden. Vor allem die genutzten Chancen bei Überzahlspielen und das clevere Agieren in der Defensive zeigten ein ganz anderes Erfurter Spiel als am Vortag. Einen Erfolg gegen den haushohen Favoriten hatte letztlich Keiner erwartet, aber das 13:17 (2:4; 6:4; 0:5; 5:4) zeigte für drei Viertel ein Spiel auf Augenhöhe gegen den potenziellen Meister der 2. Liga Ost. Dass sich zudem die Erfurter Treffer auf acht Akteure verteilten, machte zusätzlich Mut für die Aufgabe am nächsten Spieltag. Am kommenden Samstag geht es darum, beim Auswärtsspiel in Halle die zwei verlorenen Punkte wieder zurück zu holen. Darauf liegt die volle Konzentration der Trainingseinheiten in dieser Woche. Anpfiff in Halle ist um 19.00 Uhr. Die Erfurter Wasserballer bedanken sich bei ihrem tollen Publikum und freuen sich auf die nächsten Heimspiele am 3. und 4. Juni.
ESSC gegen Halle: Schmitt; Brand (2), Biella (1), Angelstein, Fischer, Eifert,Kattenberg, Rajewski (1), Lu. Hauser (2), Matzke (2/ 2 Strafwürfe), Georgi (1), Lo. Hauser (1), Kutzler
ESSC gegen Magdeburg: Schmitt; Heinrich, Schumacher (1), Angelstein, Fischer(1), Brand (2), Biella (1), Rajewski (2), Lu. Hauser, Matzke (2), Georgi (3) Lo. Hauser, Krauss (1)
